Antrag / Anfrage / Rede
Mittagsessen für Ganztagsschülerinnen und -schüler
Anfrage zur Stadtratssitzung am 22.03.2023
Antwort der Verwaltung
Von 28.000 Schülern und Schülerinnen werden 5.500 Kinder mit einer Mahlzeit in der Schule versorgt. Ein Essen kostet im Schnitt € 5,-. Die Kosten belaufen sich auf 4, 3 Millionen Euro pro Jahr, die größtenteils von den Eltern entrichtet werden. Die Stadt Mainz gewährt einen Zuschuss von 850 000 €, das sind 25 %.
2.000 Eltern leisten keinen Beitrag zum Essen oder zahlen nur einen Euro. Diese Gruppe der Eltern erhalten Sozialhilfe oder verfügen über einen nur sehr geringen Verdienst.
Wir fragen daher an:
1. Ist es nicht Aufgabe einer Stadt oder Kommune, dafür Sorge zu tragen, dass jedes Kind mindestens mit einer täglichen warmen Mahlzeit versorgt wird?
2. Sind die 28.000 Kinder mit einer täglichen Mahlzeit versorgt?
Warum nehmen viele Kinder das Angebot einer Schulspeisung nicht an?
Liegt es an der Qualität der Angebote, an der monatlichen Höhe des Essensbeitrags oder gibt es andere Gründe?
3. Welchen Weg sehen Sie, diese Frage korrekt zu beantworten?
Findet eine gezielte Zusammenarbeit mit Pädagogen statt, die die familiären Hintergründe ihrer Schutzbefohlenen genauer kennen? Im Fokus hier stehen zum Beispiel Alleinerziehende oder Familien, die sich mit ihrem Einkommen knapp unter den gesetzlichen Hilfeleistungen befinden.
4. Ab 2026 sollen in Grundschulen und Ganztagsschulen tägliche Speisen für alle Kinder angeboten werden. Wie bereitet sich die Stadt darauf vor, z.B. mit zusätzlichen Erhöhungen der täglichen Kostenübernahme oder durch höhere Beteiligungen der Eltern?
5. Besteht die Möglichkeit eines Antrags im Stadtrat die städtische Kostenbeteiligung zu Gunsten der Elternzahler zu erhöhen und somit das Speisenangebot so zu vergünstigen, dass es sich auch Eltern leisten können, die Geringverdiener sind, jedoch noch nicht unter die volle Kostenübernahme oder Bezuschussung fallen?
Auch könnte mit einer Erhöhung der Beteiligungen von Seiten der Stadt Mainz an den Qualitätsangeboten der Caterer gezielt geworben bzw. verhandelt werden.
Dr. Claudius Moseler
Fraktionsvorsitzender