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Antrag / Anfrage / Rede

Naturschutz im Laubenheimer Ried

Anfrage zur Stadtratssitzung am 29.04.2009

Seit Ende Februar haben sich auf den Hochspannungsmasten im Laubenheimer Ried in der Nähe des Ortsausgangs Richtung Bodenheim wieder Storchenpaare eingenistet. Anfang März – also genau zu dem Zeitpunkt, wenn die Störche beginnen, zu balzen, zu brüten und später ihre Jungen aufzuziehen – haben die Stadtwerke an der Spitze des zweiten und dritten Mastes eine Art Rad von 1,50 Meter Durchmesser angebracht, offenbar um Sanierungsarbeiten an den Masten und Hochspannungsleitungen durchzuführen. Unseren Beobachtungen zufolge halten sich die Storchenpaare seit dem Jahr 2000 regelmäßig im Zeitraum von Februar bis August eines Jahres auf den Hochspannungsmasten im Laubenheimer Ried auf.

Darüber hinaus sollten dem Naturschutz im Laubenheimer Ried Ausgleichsflächen für den Polderbau zugeführt werden. Diese Ausgleichsflächen sollten brachliegen gelassen werden. Nach unseren Erkenntnissen werden diese Ausgleichsflächen jedoch inzwischen wieder landwirtschaftlich genutzt.

 

Wir fragen daher an:

 

1. Aus welchen Gründen gestattet die Stadt bzw. das Umweltamt den Stadtwerken, Arbeiten an den Hochspannungsmasten im Laubenheimer Ried noch nach Frühlingsanfang durchzuführen.

2. Besteht die Möglichkeit, Arbeiten an den Hochspannungsmasten bzw. sonstige Beeinträchtigungen für die nistenden Störche im Zeitraum von Ende Februar bis August eines jeden Jahres ganz zu untersagen und eine eventuell anders terminierte Genehmigung zurückzuziehen?

3. Inwieweit wurden die vorgesehenen Ausgleichsflächen für den Polderbau im Laubenheimer Ried realisiert?

4. Liegen der Stadt bzw. Erkenntnisse darüber vor, dass Ausgleichsflächen, die nicht eingesät werden dürfen, inzwischen trotzdem wieder landwirtschaftlich genutzt werden? Wie geht die Stadt bzw. das Umweltamt gegen diese Nutzung vor?

 

Dr. Claudius Moseler,

Fraktionsvorsitzender ödp/Freie Wähler

 

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