Antrag / Anfrage / Rede
Plätze an Gymnasien
Antrag zur Stadtratssitzung am 26.09.2007
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Stadtverwaltung macht eine Erhebung an allen Mainzer Grundschulen, wie viele Kinder im kommenden Jahr voraussichtlich ein Gymnasium oder eine IGS besuchen werden. Mittels Fragebogen sollen die Eltern der derzeitigen Viertklässler angeben, an welcher Schulart sie ihr Kind wahrscheinlich anmelden werden. Die ausgewerteten Fragebogen sollen Aufschluss darüber geben, ob die Plätze an den Gymnasien im kommenden Schuljahr 2008/2009 für die Mainzer Schüler ausreichen werden und der Verwaltung gegebenenfalls die Möglichkeit geben, rechtzeitig aktiv zu werden.
Begründung:
Nach einem Bericht der Mainzer Rheinzeitung vom 30. Juni 2007 (Gymnasien fahren an die Wand) wird es möglicherweise im kommenden Schuljahr 2008/2009 noch nicht einmal für die Mainzer Schüler genügend Plätze an den Gymnasien geben. Joachim Bliemeister, Vertreter der Gymnasien im Schulträgerausschuss und Schulleiter des Frauenlob-Gymnasiums, geht davon aus, dass am Gymnasium Gonsenheim aufgrund der verpflichtenden Ganztagsschule im Rahmen von G8 nur noch vier Eingangsklassen gebildet werden können und dass das Frauenlob-Gymnasium ebenfalls 60 Schüler weniger als in diesem Jahr aufnimmt. Den dann zu besetzenden rund 750 Plätzen an staatlichen Gymnasien stünden bei gleichbleibendem Anmeldetrend wie in diesem Schuljahr rund 900 bis 1000 Schüler gegenüber. Es ist fraglich, ob die privaten Gymnasien Willigis, Maria Ward und Theresianum diese Lücke schließen können, zumal diese nicht verpflichtet sind, vorrangig Mainzer Schüler aufzunehmen.
Da die Empfehlung der Grundschule im Gegensatz zum Elternwillen beim Anmeldeverfahren kaum Gewicht hat, könnte bereits in diesem Herbst anhand der Erhebung an den Grundschulen ermittelt werden, ob ein weiterer Bedarf für Räumlichkeiten besteht, um alle Mainzer Schüler, die das Gymnasium besuchen wollen, aufnehmen zu können.
Ferner sollte die Verwaltung überdenken, ob sie als wirtschaftliches Oberzentrum auf Dauer Kinder, die nur kurz hinter der Stadtgrenze wohnen (Budenheim, AKK, Bodenheim) von einem Schulbesuch in der Hauptstadt ausschließen will.
Dr. Claudius Moseler,
Fraktionsvorsitzender ödp/Freie Wähler