Antrag / Anfrage / Rede
Umsetzung von Energieeinsparmöglichkeiten in der Mainzer Neustadt
Anfrage zur Stadtratssitzung am 21.03.2007
Die stadtnahe Wohnbau Mainz ist in der Mainzer Neustadt Vermieter einer Vielzahl an Wohnungen. In den letzten Jahren und auch weiterhin wurden/werden zahlreiche aus Schutt-Recycling-Steinen errichtete Nachkriegshäuser mit Vollwärmeschutz nachgerüstet. Der Heizungsbedarf hat erheblich abgenommen. So sehr diese Maßnahmen zu begrüßen sind, gibt es eine gegenläufige Entwicklung, indem die Wohnbau in den Wohnungen vorhandene Gasanschlüsse bei Neuvermietung stilllegt und auf Strom umstellt (Küche, Bad). Dies mag ein Komfort- oder Sicherheitsgewinn sein. Es ist jedoch grundsätzlich bedenklich, von der Primärenergie Gas auf die verlustbehaftete Edelenergie Strom umzustellen.
Zur Wohnraumbeheizung werden kaum noch Einzelöfen eingesetzt. Die überwiegende Mehrzahl der Häuser wird zentral beheizt. Die Wohnbau als Besitzerin überwiegend größerer Einheiten beheizt diese in der Regel mit Öl oder zunehmend mit Gas. Völlig unterrepräsentiert oder gar nicht genutzt wird Fernwärme als Abfallprodukt der Müllverbrennung und der Stromerzeugung. Die bis zum Lerchenberg führenden Leitungen laufen an der Neustadt vorbei. Die Dichte der Bebauung und die Nähe zu den Großfeuerungsanlagen gebietet eine stärkere Nutzung der Auskoppelwärme, um diese nicht in den Rhein pumpen oder per Kühlturm an die Atmosphäre abgeben zu müssen.
Wir fragen daher an:
1. Welche Möglichkeiten sieht die Stadt, hier energie- und umweltpolitisch lenkend einzugreifen?
2. Gibt es derartige Planungen der Wohnbau über den Bereich der Neustadt hinaus?
Dr. Claudius Moseler,
Fraktionsvorsitzender ödp/Freie Wähler