Antrag / Anfrage / Rede
Zukunft des Mainzer Hauptfriedhofs
Anfrage zur Stadtratssitzung am 18.05.2005
Wegen biologisch überlasteten Bodens und zur Vermeidung der Grundwasserbelastung wurde durch Stadtratsbeschluss die faktische Stilllegung des Hauptfriedhofs beschlossen. Schon jetzt sind weite Bereiche für Wiederbelegung gesperrt. Durch Nichtbelegung abgelaufener Gräber entstehen immer größere zur Verwahrlosung neigende Lücken, die das Bild und die Würde des Friedhofs zunehmend stören und der Stadt einen zunehmenden Pflegebedarf abfordern. Bei Beibehaltung der derzeitigen Sperre wird in absehbarer Zeit das für viel Geld sanierte Krematorium nur noch einen Restfriedhof als Umfeld haben.
Deshalb hat ein Vertreter der ödp bereits in der Sitzung des Ausschusses für Grün, Umwelt und Gesundheit am 15.01.2003 angeregt, den Hauptfriedhof nicht verfallen zu lassen und abgelaufene Grabflächen wieder anzubieten, wenn schon nicht für Körperbestattungen, dann als Urnengräber. Dies würde auch den Wünschen vieler Hinterbliebener mehr entsprechen als Kolumbarienwände. Nicht jeder kann sich mit ihnen anfreunden, denn es ist ein menschliches Grundbedürfnis, die Grabstätte der Angehörigen in stillem Gedenken pflegen zu können. Es gibt keinen verständlichen Grund, dieses Bedürfnis zu behindern, zumal die Reaktivierung des Hauptfriedhofs auch der Stadtkasse dienen würde.
Wir fragen daher an:
1. Nach einem Bericht der AZ vom 23.12.2003 soll die Verwaltung dem Vorschlag der ödp gefolgt sein und einen entsprechenden Antrag an die SGD Süd gerichtet haben. Da dies in einem Schreiben an die ödp Lerchenberg vom 14.04.2005 verneint wurde, fragen wir nun an, wie die Zukunft des Hauptfriedhofs sein wird.
2. Welche weiteren Absichten hat die Verwaltung, um dem Verfall des Hauptfriedhofs entgegenzuwirken?
3. Wäre die Verwaltung bereit und sieht sie Möglichkeiten, künftig Gräber für Urnenbestattungen auf dem Hauptfriedhof anzubieten? Wenn nein, warum nicht?
Dr. Claudius Moseler,
Fraktionsvorsitzender ödp/Freie Wähler