Landesregierung hat Chance verpasst

Mainz. Die Stadtratsfraktion ÖDP/Freie Wähler wirft der SPD-Landesregierung vor, aus Rücksicht auf den ehemaligen Hahn-Teilhaber Fraport in der Frage um den Flughafenausbau gelähmt gewesen zu sein. „Plötzlich vergießt die Landesregierung Krokodilstränen darüber, was Fraport ‚so ganz unerwartet’ den Bürgern von Rheinhessen und Mainz zumutet“, kritisiert der Lerchenberger Hartmut Rencker (ÖDP). Bezeichnend ist auch, dass das Verkehrsministerium von Hendrik Hering erst vor wenigen Monaten eingestehen musste, dass jetzt eigentlich alles zu spät sei und man auch nicht über die notwendige Fachkompetenz verfüge. Und das aktuelle Absaugen von DB-Schenker von Mainz nach Fraport unterstreicht, dass das gebetsmühlenhaft strapazierte Argument ‚Arbeitsplätze’ nicht der Region dient, sondern alleine Fraport. Ähnlich ist es mit dem neuen ‚Frischelager’ von REWE im Fraportgelände, das eigens für unter hohem Energieeinsatz eingeflogene Lebensmittel wie Pangasiusfisch aus Vietnam, Mango aus Peru, Spargel aus Argentinien usw. gebaut wird.

Rencker warnt: „Das deplaziert erscheinende Projekt eines Terminals Süd ist der Einstieg in zwei Südbahnen unter Aufgabe der fehlgeplanten Startbahn West. Genau das entspricht dem in der Hauspostille von Fraport schon im September 2004 geäußerten Ziel, zum Megahub wachsen zu wollen“