Pressemitteilung
ÖDP fordert Alternativen zur Nutzung des Rathauses
Fraktion warnt vor sinnlosen und teuren Sanierungsvorschlägen – Stadtvorstand provoziert Abriss-Szenario
Mainz. Die ÖDP-Fraktion hält eine Sanierung des Rathausgebäudes mit dem Ziel, dieses weiter als Verwaltungsgebäude zu nutzen, unter den vorgegebenen Bedingungen für aussichtslos. „Dieser von den Mainzern ungeliebte Gebäudekomplex könnte nur dann funktionsfähig, mitarbeiterfreundlich und für die Bürger attraktiv gestaltet werden, wenn auf den Denkmalschutz keine Rücksicht genommen würde“, erläutert die baupolitische Sprecherin Ingrid Pannhorst ihre Bedenken. Kritisch sieht die Fraktion auch die Entwicklung der Kosten. „Die werden im Zuge der Baumaßnahmen weiter aus dem Ruder laufen“, ist Pannhorst angesichts der jetzt bereits nach oben korrigierten Kostenschätzung überzeugt.
Die ÖDP-Fraktion pocht daher erneut darauf, Alternativen für den als Verwaltungsstandort unzweckmäßigen Rathausbau zu prüfen und diesen an einen Investor zu veräußern. Eine mögliche Variante wäre, ein technisches Rathaus in Schlossnähe an das Regierungsviertel anzugliedern und die Sitzungsräumlichkeiten im Schloss unterzubringen. Der Jockel-Fuchs-Bau sollte einer Erweiterung des Hotel- und Kongressstandorts am Rheinufer zugeführt werden. „Ein neues Rathaus wird sich hinter dem Jacobsenbau nicht verstecken müssen. Wir trauen zeitgenössischen Planern zu, andernorts etwas Besseres, Schöneres, Zeitgemäßeres und vor allem Menschlicheres erschaffen zu können“, erklärt Pannhorst.
Die ÖDP erinnert daran, dass der Stadtvorstand den Bürgerentscheid zur Zukunft des Rathauses nur verschoben hat. „Wenn keine Alternativen auf den Tisch kommen, wird die Diskussion sich am Ende wieder auf die provokante Frage reduzieren: Abriss oder Sanierung?“, warnt der Fraktionsvorsitzende Dr. Claudius Moseler. „Die derzeitigen in Wolkenkuckucksheim ersonnenen Baukasten-Pläne für die Sanierung werden als einzige rationale Lösung angesichts der Finanzlage der Stadt dann nur noch den Abriss zulassen.“