Pressemitteilung
ÖDP: „Wir sind für die Soziale Stadt, aber für eine effektiveren Einsatz der Gelder“
Soziale Stadt Lerchenberg verweigert 200 Kindern die dringend notwendige Hilfe
Die ÖDP Lerchenberg ist nach wie vor der Auffassung, dass die Gelder der Sozialen Stadt Lerchenberg (160.000 € für 2011/12) zum Teil falsch und deshalb wenig effektiv ausgegeben werden. Für das Haupt-Bildungs-Problem (laut PISA-Ergebnissen haben ein Viertel der 15-Jährigen zu geringe Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen) wird kaum Geld investiert (nur 10.000 € von 160.000 €), d.h. nur 12,5 Std. pro Woche. Die ÖDP fordert daher eine offene und sachliche Debatte über die Verwendung der Mittel der Sozialen Stadt. Kein Verständnis haben die Ökodemokraten, dass Sozialdezernent Kurt Merkator hier die Mittel nicht richtig einsetzt. Daher wird dieses Thema auch am 24.08.2011 auf einer Sondersitzung des Ortsbeirates Lerchenberg Thema sein.
„Da nützt es wenig, wenn mit 20.000 € im Projekt „Die beste Schule für mein Kind“ lediglich der Mangel verwaltet wird, d.h. ca. 20 Kindern in der 4.Klasse von September bis Mai darin beraten werden, in welche weiterführende Schule sie gehen können statt mit diesem Geld (1000 € pro Kind) die Kinder in ihren Leistungen in Lesen, Schreiben und Rechnen mit Hilfe moderner multimedialer pädagogischer Therapien zu verbessern. Das Projekt stellt außerdem eine Doppelförderung dar, da die Schullaufbahnberatungen bereits durch die Klassenlehrer, Beratungslehrer und schulpsychologischen Dienste durchgeführt werden“, kritisiert Ortsbeiratsmitglied Karlheinz Wunderlich.
Statt 10.000 € für „Fit für die Schule“ in der ersten Klasse auszugeben, erscheinen auf dem Lerchenberg 5000 € genug, da die pädagogische Arbeit der 3 Lerchenberger Kitas qualitativ so hochwertig sind, dass lediglich für die wenigen Kinder etwas getan werden muss, die nicht das Glück hatten, 3 bis 4 Jahre lang in den Lerchenberger Kitas auf die Schule vorbereitet worden zu sein.
Ein drittes von der ÖDP heftig kritisiertes Projekt hat nichts direkt mit Bildung zu tun. 29.000 € sollen für „Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit“ zusätzlich ausgegeben werden, obwohl dies bereits zum Aufgabenbereich der Hauptberufler der Sozialen Stadt (volle Stelle Quartiersmanagement mit 50.000 €, 3/4 –Stelle für Bildungsbeauftragten 40.000 € und halbe Stelle für Konfliktlöser „Gelungene Nachbarschaften“ mit 25.000 €) gehört. „Dies hat die SPD natürlich in ihrer unsachlichen Kritik verschwiegen“, moniert Wunderlich.
Das Fazit ist, dass die kritisierten Fördermaßnahmen am Haupt-Bildungs-Problem (Lese-Rechtschreib-Rechen-Schwäche = LRRS) völlig vorbeigehen, mindestens 54.000,-€ also nicht effektiv dafür eingesetzt werden. Die Lerchenberger Grundschule begrüßt verständlicherweise die beiden Projekte „Fit für die Schule“ und „Die beste Schule für mein Kind“, weil das notwendige Projekt LRRS-Förderung im Antragsjahr 2010/11 unverständlicherweise von der Verwaltung abgelehnt wurde, wozu diese überhaupt nicht berechtigt war.
Für den Fachhochschul-Professor und SPD-Ortsbeirat Baum ist es verständlicherweise sehr „ärgerlich“, dass er als Theoretiker im Verwaltungs-Forum (Bildungs-Begleit-Ausschuss) nicht gemerkt hat, welchen fragwürdigen bildungsfernen und wenig effektiven Projekten er zugestimmt hat. Wenn auf eine substanzielle, differenzierende und fundamentale Kritik mit Beschimpfungen reagiert wird, zeigt es die Hilflosigkeit und Niveaulosigkeit der SPD und der Grünen auf dem Lerchenberg.
Gerade „die individuellen Hilfen“ (Sissi Westrich) werden durch die kritisierten Projekte verhindert, da die dringend notwendige Förderung im Hauptbildungsbereich (z.B. LRRS) überhaupt nicht stattfindet. Soziale Stadt Lerchenberg verweigert also die wichtigste Hilfe.
Der Vorwurf „undemokratisch“ bezog sich nicht auf die Qualität der Projekte, sondern auf das manipulative Verfahren der Verwaltung mittels eines allein bestimmenden Verwaltungs-Forums (sog. Bildungs-Begleit-Ausschuss z.B.am 05.05.2011 sechs Verwaltungsangestellte und drei Lerchenberger Bürger) die demokratischen Gremien der Sozialen Stadt nämlich Ortsbeirat und Ausschuss Soziale Stadt Lerchenberg auszuschalten, was Regeln und Geist des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt und dem Stadtrats-Beschluss vom 29.04.2009 völlig widerspricht.
„Haltlos“ sollte der Bürger allerdings sein, wenn fundamentale Fehlinvestitionen mit öffentlichen Mitteln vorgenommen werden und demokratische Regeln und Beschlüsse außer Kraft gesetzt werden, kritisiert Wunderlich abschließend.