ÖDP zu Fraport:

Mainz. Die ÖDP-Stadtratsfraktion wendet sich gegen die Öffnung des Frankfurter Flughafens für Billigflieger. „Der Einstieg in das Low-Cost-Segment wird uns im Rhein-Main-Gebiet deutlich mehr Flugbewegungen, Lärmbelästigung und Feinstaub bescheren“, warnt Dagmar Wolf-Rammensee, Ortsbeiratsmitglied in der Oberstadt.

Grund für die Aufnahme der Billigflieger in das Portfolio des Flughafens ist wohl, dass die vorausgesagte Steigerung der Passagierzahlen, die den ungebremsten Flughafenausbau rechtfertigen soll, nicht erreicht wird. „Ohne Rücksicht auf die bekanntermaßen schlechten Arbeitsbedingungen der Billiggesellschaften, die überhaupt erst Flugreisen zu Schleuderpreisen zwischen 9 und 50 Euro ermöglichen, greift Fraport nun nach den Billigfliegern, um den schnellen Bau des Terminals 3 zu forcieren. Gerüchteweise gibt es sogar Planungen für einen extra Billigflieger-Terminal. Das hängt wohl von der Akzeptanz des neuen Segments ab“, berichtet Wolf-Rammensee.

Erschreckend ist für die Fluglärm-Aktivistin auch, dass gerade das Land Hessen mit dafür verantwortlich ist, dass den Dumpingpreisen mit allen negativen Folgen für die Menschen in der Region und den Mitarbeitern der Fluggesellschaften Haus und Hof geöffnet wird: Denn laut Pressemeldungen konnte Fraport den Billiganbietern nur durch eine neue – vom Land Hessen genehmigte – Gebührenordnung entgegenkommen. Hatte sich dem Vernehmen nach Lufthansa zunächst noch gegen die günstigeren Gebühren für das Low-Cost-Segment gewehrt, sieht die Fluggesellschaft nun selbst Profitmöglichkeiten durch ihre Billig-Tochter Eurowings.

„Das ist ein abgekartetes Spiel zwischen Fraport, den Fluggesellschaften und dem Land Hessen“, resümiert Wolf-Rammensee. „Ich kann nur an alle Menschen appellieren, auf Flüge mit den Dumpinggesellschaften zu verzichten. Denn die Zeche zahlen am Ende die Bürgerinnen und Bürger mit einer steigenden Gesundheitsbelastung und der schwindenden Lebensqualität.