Pressemitteilung
ÖDP zum Gutachten Klärschlammverbrennung
Hohe Quecksilber-Belastung bei Verbrennung in Kohlekraftwerken oder Müllverbrennung
Mombach. Die ÖDP-Stadtratsfraktion sieht die Ergebnisse des zusätzlichen Gutachtens des IFEU-Instituts zur Ökobilanzierung der Klärschlammverwertung in Mainz als einen wichtigen Grund das laufende Projekt weiter zu betreiben. „Die Ökobilanzierung hat gezeigt, dass die sogenannte Monoverbrennung des Klärschlamms nur eine sehr geringe Belastung mit sich bringt. Eine Verbrennung in Kohlekraftwerken, wie bisher, oder in einer Müllverbrennungsanlage (MHKW) bringt auf jeden Fall ein deutliches mehr an Schadstoffen und ist im Sinne der Gesundheitsvorsorge nicht zu verantworten. Zu nennen wäre mit Blick auf die Humantoxizität vor allem das gefährliche Quecksilber“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Claudius Moseler. „Da ist es auch egal, ob es sich um den Mainzer Anteil von 6000 Tonnen Klärschlamm oder die für die Mainzer Klärschlammverbrennungsanlage geplanten 37000 Tonnen handelt, es muss daher in allen Kommunen gehandelt werden.“
„Es kann außerdem nicht sein, dass der belastete Klärschlamm weiterhin auf die Äcker eingebracht wird, was in Zukunft gesetzlich auch gänzlich ausgeschlossen sein wird. Mittelfristig ist die Verbrennung in Kohlekraftwerken auch keine ökologische Option mehr. Andere Alternativen sind nicht sichtbar.“ Hinterfragen könnte man allerdings die Größe der Anlage, die ein sehr großes Entsorgungsgebiet mit Rheinhessen und der Pfalz umfassen wird. „Ab wie viel Tonnen wird es wirtschaftlich eine Klärschlammverbrennungsanlage zu bauen?“ Eine Mehrbelastung von 25-30 Lastwagen am Tag ist bei einer direkten Lage an der Autobahnausfahrt und rund 70.000-80.000 Fahrzeugen auf der A643 sicher zu relativieren. Fakt ist, dass der Ortskern und die Wohngebiete von Mombach durch die Anlage nicht belastet werden.
„Wir hoffen abschließend, dass fachliche und ökologische Gründe das Projekt entscheiden und nicht das politische Kalkül“, so die ÖDP. Denn die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP hatte neben ÖDP und CDU in der letzten Wahlperiode das Projekt einstimmig unterstützt. „Es müssen trotzdem alle Bedenken geprüft und ausgeräumt werden“, so Moseler.