Pressemitteilung
Stellenausschreibung verkommt zur Farce
ÖDP zu neuen Dezernenten
Mainz. Die ÖDP-Stadtratsfraktion ist enttäuscht über die erneut vertane Chance, bei der Wahl der Dezernenten, echte Fachleute für Mainz zu gewinnen. Das komplette Ausschreibungsverfahren wird zur Farce, da die neuen bzw. alten Dezernenten jetzt schon durch die Ampelfraktionen gesetzt sind. „Obwohl das Bewerbungsverfahren noch gar nicht richtig begonnen hat, wissen wir jetzt schon, dass Beck, Grosse und Dr. Lensch das Rennen „absprachegemäß“ machen werden – leider völlig unabhängig davon, wie gut eventuelle Mitbewerber sind. „Es ist schon traurig, dass in Zeiten, in denen Vetternwirtschaft und Korruption endlich als ein zentrales Übel unserer Gesellschaft wahrgenommen werden, so etwas überhaupt noch kommentarlos in einer Stadt wie Mainz geduldet wird“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Dr. Claudius Moseler.
Um die Anforderungen für die bereits gesetzten Kandidaten möglichst gering und passgenau zu halten, erwartet der Ausschreibungstext für alle drei neu zu besetzenden Stellen auch lediglich "eine Führungspersönlichkeit mit einem hohen Maß an Erfahrungen". „Erfahrungen unterschiedlicher Art haben die drei Wunschkandidaten gewiss, mittlerweile wohl auch fachlicher Natur – nach der Methode Versuch und Irrtum“, beschreibt Ingrid Pannhorst, baupolitische Sprecherin der Fraktion. Doch die Ausschreibung macht klar: Wichtiger als qualifizierte fachliche Voraussetzungen, als Kreativität sowie Fähigkeit und Mut, komplexe, richtungsweisende Entwicklungen über 20, 30 Jahre hinaus voranzutreiben, sind die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Stadtvorstand und OB. „Dieses komplette Abrücken von inhaltlicher Qualifikation leistet sich kein Wirtschaftsunternehmen. Und auch beim Blick in andere Kommunen fällt auf: Mindestens für das Baudezernat wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Raumplanung/Städtebau bzw. Architektur mit Schwerpunkt Stadtplanung vorausgesetzt sowie technisches, wirtschaftliches, soziologisches und ökologisches Verständnis erwartet“, erklärt Pannhorst. In Mainz brauchen wir das alles offensichtlich nicht – Hauptsache die Chemie im Stadtvorstand stimmt.