Zwerchallee als Option

Mainz. Die Stadtratsfraktion ÖDP/Freie Wähler unterstützt die Anliegen der freien Kulturinitiativen, preisgünstige Räumlichkeiten für ihre Projekte zu finden. „Die Besetzung der Oberen Austraße hat auf einen Missstand in unserer Stadt aufmerksam gemacht: In Mainz fehlen Räume für freie nicht kommerzielle soziale Initiativen. Das hat auch Dezernentin Grosse in einer Pressekonferenz bestätigt“, sagt Stadtratsmitglied Walter Konrad.

Entgegen den Ausführungen der Baudezernentin sieht die Fraktion aber Möglichkeiten – zumindest übergangsweise – entsprechende Räumlichkeiten anzubieten. „Wir fordern Frau Grosse auf, über die Nutzung verschiedener leerstehender Gebäude nachzudenken. Zum Beispiel auch über die ehemaligen Notunterkünfte in der Zwerchallee“, erklärt Konrad. Die Stadt hat hier Chancen, das kulturelle Leben in unserer Stadt trotz Finanzkrise zu stärken. Darüber hinaus könnte das bereits vor über einem Jahr vom Wirtschaftsdezernat aufgelegte Programm „Kunst gegen Leerstand“ endlich an Fahrt gewinnen. „Der Stadtvorstand hat mit großem Tamtam ein Programm aufgelegt, das bis heute nicht mit Leben gefüllt wurde. An dieser Stelle werden wir nie weiterkommen, wenn selbst die Kulturdezernentin apodiktisch erklärt, dass es schlicht keine Räumlichkeiten gibt“, sagt Konrad.

ÖDP/Freie Wähler wünschen sich vom Stadtvorstand mehr Mut zu unkonventionellen Lösungen. In der nächsten Stadtratssitzung wird die Fraktion daher einen entsprechenden Antrag stellen. „Wir appellieren an alle Fraktionen im Stadtrat dies als Grundlage für einen Ideenpool zu werten und gemeinsam mit uns die Verwaltung aufzufordern, hieraus konkrete Lösungen für das Überleben der vielfältigen Kulturinitiativen in unserer Stadt zu erarbeiten“, so Konrad.