Kommunalwahl Mainz 2024 - Hechtsheim
Für Hechtsheim:
• Aufwertung der Alten Mainzer Straße im Ortszentrum zu einer ruhigen, attraktiven Einkaufszone; Umwandlung in einen verkehrsberuhigten Bereich oder Einführung des sog. shared space-Konzepts.
• Eine verbesserte Anbindung der Umlandgemeinden mit Bus und Bahn ist der Eröffnung neuer Baugebiete in Hechtsheim vorzuziehen; neue Baugebiete nur bei Schaffung der notwendigen Infrastruktur.
• Wir setzen uns ein für eine echte Bürgerbeteiligung bei Maßnahmen, die Hechtsheim betreffen.
• Jeder Ortsteil von Mainz soll einen finanziellen Rahmen erhalten, innerhalb dessen er eigenverantwortlich Entwicklungsmaßnahmen schrittweise umsetzen kann.
Unsere Motivation
Hechtsheim hat beides: die gute Verkehrsanbindung an die nahe Großstadt und den dörflichen Charakter. Hechtsheim ist ein Wohnort und Lebensraum, der sowohl Familien als auch Alleinstehenden viel bietet:
● viele gute Einkaufsmöglichkeiten direkt beim Erzeuger (ökologischer, regionaler Wirtschaftskreislauf)
● gemütliche Einkehrmöglichkeiten in den ansässigen Straußwirtschaften
● ein reges, vielseitiges Vereinsleben
● eine große Zahl ehrenamtlich engagierter Bürger
● eine mittlerweile recht gute Versorgung mit Kindertagesstätten und Schulen
● Möglichkeiten zur Naherholung und für Freizeitaktivitäten in der Natur
Wir möchten uns dafür einsetzen, dass sich Hechtsheim in diesem Sinne weiterentwickelt. 25 Jahre ÖDP im Hechtsheimer Ortsbeirat haben gezeigt, dass es auch für kleine Fraktionen mit Sitzen im Stadtrat möglich ist, Mehrheiten für die eigenen guten Ideen und Konzepte zu finden.
Hechtsheim noch lebenswerter gestalten
Nach wie vor fristet die Alte Mainzer Straße im Ortskern einen Dornröschenschlaf: Sie versprüht den Charme der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Zwar nahm der Ortsbeirat zusammen mit der Verwaltung testweise einen ersten Anlauf zu einer kleinräumigen Umgestaltung im Bereich zwischen Nahkauf und Backstube Werner. Hierbei kam es sogar zu einer Bürgerbeteiligung. Leider wurden die Ergebnisse von der Verwaltung dann aber nur zu einem geringen Teil umgesetzt.
Folglich gilt es, am Ball zu bleiben. Bei einem Treffen mit OB Haase wurde dem Ortsbeirat signalisiert, dass eine größere Umgestaltung zwischen ,,Dalles’’ und alter Ortsverwaltung durchaus geplant werden solle. Die notwendige Finanzierung seitens der Stadt dürfe kein Totschlagargument sein.
Es geht also darum, den Ortskern zu einer ruhigen und attraktiven Einkaufszone aufzuwerten. Hier gibt es im rheinhessischen Umland zahlreiche Vorbilder, zum Beispiel den Ortskern von Nieder-Olm. Denkbar ist die Einführung des shared space-Konzeptes, bei dem sich alle Verkehrsteilnehmer den vorhandenen Straßenraum teilen. Dieser muss dann auf einem Niveau liegen (also ohne Erhöhung der Bürgersteige). Ferner müssen mehr Sitzbänke und Mülleimer aufgestellt werden. Wie in der Innenstadt ist die Sauberkeit über den Entsorgungsbetrieb sicherzustellen.
Beim Einzelhandel gilt es, Leerstände zu vermeiden und inhabergeführte Geschäfte (insbesondere zur Grundversorgung) im Ortskern zu halten. Die Wiederansiedlung einer Metzgerei wäre wünschenswert.
Der Lindenplatz soll seine Funktion als Dorfmittelpunkt und Ort der Begegnung zurückerhalten. Hier könnte auch an die Installation eines Brunnens gedacht werden.
Das bürgerschaftliche Engagement bei der Pflege des Ortskerns (z.B. Bepflanzung der Baumscheiben und von Blumenkübeln) möchten wir fördern.
Bauen und Wohnen in Hechtsheim
Grundsätzlich verfolgt die ÖDP den Ansatz, anstelle der Ausweisung neuer Baugebiete in Mainz die Anbindung der Umlandgemeinden mit Bus und Bahn zu verbessern, damit der dort vorhandene Wohnraum besser genutzt werden kann und die Umlandgemeinden nicht ausbluten.
Dementsprechend kritisch stehen wir der Eröffnung neuer Baugebiete in Hechtsheim gegenüber. Seit neuestem prüft die Stadt Mainz ja, ob am Südrand von Hechtsheim (vor allem im Hinteren Heuergrund) Wohnraum geschaffen werden kann. Es handelt sich hierbei um eine längerfristige Planung.
Diese Planung muss der Hechtsheimer Ortsbeirat von Beginn an engmaschig und kritisch begleiten. Insbesondere die klimatologischen Auswirkungen und alle weiteren Umweltthemen (Wasserschutzgebiet, Feldhamster, etc.) müssen adäquat gewürdigt werden.
Ferner darf eine solche Bebauung – wenn überhaupt – nur dann stattfinden, wenn die hierzu notwendige Infrastruktur im Vorfeld geplant und zeitgleich mitgebaut wird (KiTas, Schulen, Grundversorgung, etc.).
Im Ortskern selbst muss einer unkontrollierten Nachverdichtung, die den Charakter von Hechtsheim zerstört und die Verkehrsprobleme verstärkt, Einhalt geboten werden.
Das Gewerbegebiet westlich der Rheinhessenstraße enthält aus historischen Gründen nicht nur Gewerbebetriebe, sondern auch Einzelhandel (z.B. für Nahrungsmittel, Bürobedarf, Gartenbau). Da es dicht an die Wohnbebauung grenzt, sollte geprüft werden, inwieweit hier neben den vorhandenen Betrieben eine Misch-Ansiedlung von Kultur-, Dienstleistungs- und Freizeiteinrichtungen realisiert werden kann.
Um den innerörtlichen Individualverkehr zu verringern, halten wir es nach wie vor für erstrebenswert, die verschiedenen Ortsteile von Hechtsheim (Vogelsbergsiedlung, Frankenhöhe, Ortskern, Neue Mainzer Straße, Gewerbegebiet westlich der Rheinhessenstraße) mit einer flexiblen Kleinbuslinie zu vernetzen.