Pressemitteilung
ÖDP: Reißleine für ungeregelte Nachverdichtung
Umfassende Stadtplanung eingfordert
Mainz. Wir begrüßen sehr, dass OB Ebling endlich die Reißleine ziehen und mit dem Rheinhessischen Umland zum Thema Wohnraum verhandeln will. "Wir fordern schon lange, die Grenzen des städtischen Wachstums und der ungeregelten Nachverdichtung zu analysieren und Alternativen zu planen, wie z. B. die Vernetzung mit dem Umland", sagt Ingrid Pannhorst, baupolitische Sprecherin der ÖDP.
Eine Grundforderung der ÖDP ist eine umfassende Stadtplanung, die vorausschauend alle Kriterien des städtischen Zusammenlebens betrachtet wie z. B. den Erhalt gewachsener Stadtteile und deren Sozialstrukturen, die Belange des Stadtklimas und der Anpassung an den Klimawandel, den Schutz der Umwelt. Dies ist allerdings nur möglich, wenn flächendeckend Bebauungspläne erstellt werden. Bis jetzt beschränkt sich die Stadt jedoch auf die Überplanung größerer Quartiere. Viel zu oft wird nur nach § 34 BauGB (Einfügungsgebot) ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Gesamtgefüges Stadt durch umfangreiche Neubauprojekte unkontrolliert nachverdichtet mit allen daraus resultierenden Defiziten. Oft werden dafür sogar Grünflächen geopfert, anstatt diese dringend notwendigen Ausgleichsflächen der wachsenden Zahl der Einwohner anzupassen.
Mitten im Klimawandel kann sich eine hochverdichtete Stadt wie Mainz ein wachsendes Defizit an Grünflächen nicht erlauben, so Pannhorst. Wenn wir nicht wollen, dass sich die Stadt jeden Sommer in einen Backofen verwandelt, müssen wir entschieden gegensteuern. Leider ist die Sensibilisierung in der Verwaltung noch nicht sonderlich ausgeprägt. Zur Einstimmung in das Thema sei die Lektüre der Ergebnisse des gemeinsamen Projekts „KLIMPRAX Stadtklima Wiesbaden/Mainz“ angeraten, zu finden leider nur auf der Website Wiesbadens: http://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/umwelt/stadtklima/klimprax.php